Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

104 Der Teuſfel3medikus.

Herrin Bericht erſtattete über den Verlauf der Nacht für den Kranken, wurden zugleich zwei Meldungen gemacht.

Der Doktor Torbelli bat die Frau Markgräfin in wich= tiger Sache um Gehör, und für den Herrn Buxkard war Beſuch gekommen, ein gar lieber Beſuch, ſein Bruder Hubert.

„Das freut mih für Euch, Keller! Jhr ſeht meiſt immer ſo trübe jet, und ih weiß wohl, es iſ die harte Pflicht, die Euch die Fröhlichkeit raubt, aber da wir Euch niht miſſen können, müſſen wix dulden, Euch leiden zu ſehen. Um ſo beſſer iſt es, daß der Bruder kommt, Euch aufzuheitern ,“ ſagte gütig die Markgräfin, beſchied den Diener, daß man Torbelli in ihr Arbeitszimmer führen ſolle, und ließ Hubert Keller herauf holen, denn fie ſagte, ſie wolle ihm gleih an's Herz legen, daß er eine Weile bei ihnen auf der Burg bleibe.

„Das kann i< niht, Euxe Durchlaucht,“ war die Ant= wort Hubert v. Kellers, der ſchön, kraftvoll und energiſch wie immer bald darauf vor ihr ſtand und mit beſcheidener Höflichkeit ſeine Freude über den guten Empfang aus-= geſprochen halte, „das kann ih niht, weil ih verſprochen habe, bei unſeren Kuppenheimer Verwandten als Gaſt eine Weile zu bleiben. Der Vogt und ich trafen uns in Naſtatt, und dort überredete er mi<, mit ihm zu kommen.“

„So, ſo! Nun, da behalten wir Euch aber doh in der Nähe und ſehen Euch oftmals bei uns, Herr. Hubert. Ihr ſeid jeder Zeit von Hexzen willkommen,“ ſagte die Markgräfin und entließ die Brüder, nachdem ſie viel Lo-= bendes über Burkard und viel Dankbares über ſeine Treue geſagt hatte.

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