Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

114 Der Teufelsmedikus.

Jn ſeinem feſten Entſchluß, den heutigen Tag zu ſeinen Eröffnungen zu benußen, wartete Burkard bis zum Fort= gang der Gäſte, aber da hatte der Vogt ſich ein Näuſch= [ein getrunfen und lag ſchlafend im Armſtuhl, Zſa war, wie Burkard mit Erleichterung ſah, kühler gegen ihn, als je zuvor, und dies auch während des Abendeſſens geblie= ben, Dann als Burkard gehen mußte, {lug ſie Hubert vor, ihn mit ihr bis zum Walde zu begleiten, was dieſer gern zuſrieden war.

Unter gleichgiltigen Geſprächen ging man dahin, Burfard ſtill und wieder in der alten Unruhe, denn neben Jſa fühlte ex erſt recht, daß Kordula ihm über Alles lieb getvorden. Das Sprechen wax auf Seiten Hubert’'s und Jſa’s, und Beide wurden fo heiter, daß ſie faſt des ſhweigjamen Begleiters vergaßen.

„Ach, Hubert, wäre doh der Burkard wie Jhr!“ meinte ſa, als diefer ſih von ihnen getrennt hatte. /

„Ex wird ſchon wieder froh werden, wenn ex nur erſt des Markgrafen Krankenſtube hinter ſi<h hat,“ tröſtete Hubert, „und Jhr werdet ihm die Grillen ſchon abgewöhnen, liebe Fſa.“

„a ſreilih, darin werde i< thun, was ih fann,“ meinte ſie. Dann aber klagte ſie doh wieder: „Warum kann ex niht ſein, wie Jhr, Hubert? Wo Jhr ſeid, iſt Licht, Leben und Freude!“

„Abex ih bin au< ni<t immer ſo luſtig, wie heute, Iſa; doh bei Euch in Kuppenheim gefällt mir's gar ſo gut, daß ih meine, i< bin gleich no< einmal ſo froh, als es für gewöhnlich meine Art iſt. Jh möchte ſchier jauchzen