Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.
18 Der Teufelsmediktus.
früher von Niemand angefeindet worden, jeht aber geht Jhr viel Anderen zum Verdruß in hohen Ehren umher,“ tröſtete ſie ihn, und er hörte ſole Erklärungen gern genug.
Auch die Kuppenheimer mahnten ihn, wenn ex ihnen in ärgerlicher Laune erzählte, wie man ihm mit Stichel= xeden und allerlei heimlichen Feindſeligkeiten Verdruß mache, ſi< das Alles zur Chre zu rechnen, denn gewiß ſei, daß viel Feinde in ſeinem Falle viel Chre bedeuteten ; ex wolle ja nux das Gute, es gelinge ihm, und das können die nihtsnußigen Gäuche nicht vertragen.
Gewiß, ſo war es auh. Ex ließ ſi< gern genug die Anerkennung auch hier gefallen und gewöhnte ſih daran, ſeinen Gegnern einen ſchroffen Hochmuth entgegen zu bringen.
Seine Fürſorge für den franken Markgrafen irug inz zwiſchen die beſten Früchte. Wo man mit Gewaltmaß= regeln, mit allerlei den Kranken peinigenden und aufregen= den Mitteln vorgegangen, hatte er den entgegengeſeßten Weg eingeſchlagen und des unglücklichen Fürſten ver= düſterten Lebensweg durch die erfinderiſche Kraft eines liebevollen Erbarmens täglich mit neuen Freuden und Be= friedigungen zu erhellen gewußt.
Den ängſtlih gefangen Gehaltenen führte er ſelbſt hinaus in den ſommerlichen Wald, verſtand es, ihn zum Vergnügen im Aufſuchen von allerlei ſelteneren Kräutern anzuregen, ließ ihn nach dex Scheibe ſchießen, Ball ſpielen, ſogar mit dex nöthigen Vorſicht hie und da ausxreiten, und wenn dann der Patient erfriſcht dur< die Bewegung in ſreiex Luft heimkehrte, ſo hatte er zu veranſtalten ge=