Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
8 Der Teufelsmeditus.
iſt heil und geſund in der Burg wieder angekommen,“ das var jeht das allgemeine Geſpräch, und in der That zog {hon am Mittag des nächſten Tages Burkard Keller int den Wald, den ihm mitgegebenen Leuten den Plaß anzu= weiſen, wo der Grund zu dem Bethauſe gelegt werden ſollte, _ denn es trieb ihn ein heißer Eifer, der heiligen Maria ſeine Ehrfurcht in ſolcher Art zu beweiſen.
„Jnmitten der neun Linden ſoll es ſtehen,“ hatte Burz fard die Markgräfin gebeten.
„Fhr habt einen guten Plaß gewählt zu gutem Werke,“ entſchied die hohe Frau, aber fie dachte bei ſich fopfſ<üttelnd, er ſei doch für ſeine Jugend und ſeine immerhin glüdliche Lebensſtellung ein gar wunderlicher Menſch; nahm ex nit ſonſt ein Anſehen an, als gehöre er zu den Freigeiſtern, welche ſi<h niht an die Saßungen der Kirche kehren, und jeht plößlih, wo er im Walde dieſe ſeltſame Begegnung gehabt, jeht hatte er eine fieberiſche Eile, das Bethaus für die heilige Sungfrau zu erbauen, eine Haſt und einen brennenden Eifer, als ſei der nächſte Tag ſchon zu ſpät.
So war es auh. Die hohe Frau hatte ganz rihtig die Stimmung erkannt, die ihren Günſtling beherrſchte.
Sn ſeiner inneren Zerriſſenheit und in dex Verſtri>ung, in welche ex ſih dur< eigene Schuld gefangen ſah, ohne zu wiſſen, wie daraus zu entrinnen, erſchien ihm die Flucht zu den Füßen der Muttex dex Gnaden die einzige Rettung, und niht bald genug konnte er ſein gutes Werk in Au= griff nehmen. Ach, wie verlangte ihn, ungeſchehen machen zu können, was ex gethan, die Treuloſigkeit und den Be=