Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
Hiſtoriſcher Roman von L, Haidheim. 9
trug, die auf ſeinem Herzen laſteten, in ſtrenger Buße zu ſühnen.
$3n Kuppenheim, wo man in vielfacher Verbindung mit der Burg ſtand, war das Abenteuer Burkard's ſchnell und mit den gewöhnlichen vergrößernden Zuſäßen bekannt geworden. Da er nicht ſelbſt kam, machte Hubert ſich auf, den Bruder zu beſuchen, um von ihm den Sachverhalt zu erfahren.
„ZG habe in meiner Kindheit oft gehört, es ginge eine Waldfrau um, und wem ſie ſich zeige, dem deutet es Un= gli,“ hatte der Vogt, der ſonſt kein fur<htſamer Mann war, im exſten Schre>en bedenklich geſagt.
Wollt Jhr nicht mit mix gehen, Iſa?“ fragte Hubert.
„I< ginge ſchon gern mit Euch, Hubert,“ hatte dieſe geantwortet, „aber ih habe wenig Freude auf der Burg zu holen, denn die Kordula iſt jezt ganz und gar lieb Kind bei dex Frau Durchlaucht, und ſie iſt voll Spott und Galle auf mi, weil der Graf mix nachging, eh” i< des Buxkard’s Braut wurde. Auch wißt Jhx ja, daß ſie auf alle Art den Burkard an fi<h zu lo>en verſucht hat. Die Grete von der Burg, unſeres Gärtners Tochter, hat erzählt, die Kordula habe geſagt, i<h habe Euren Bruder dur< Euch zu mix zurü> holen laſſen, ex ſei nur ge= zwungen zu mix gefommen, aber lieb habe er mi<h doh nicht, das fönne ein Kind ſogar ſehen.“
Das arme Ding weinte, und Hubext Keller ging ihr Schmerz tief zu Herzen. Doch konnte ex ihr kaum Tröſt= liches ſagen, denn ſo gern ſein Bruder auh neuli< in Kuppenheim zu weilen ſchien, ſo wax Hubert doh ſehr