Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
Mannigfaltiges. 2593
Eindrué auf ihn. Ex dachte nur no< an die ſhöne Amalie und ſobald er ſih wieder erholt hatte und zu ſeinem Regiment — die Ruhe war inzwiſchen wieder hergeſtellt — zurücgekehrt war, gab er ſi< alle Mühe ſie aufzufinden. Drei Wochen lang ſuchte er ſie vergebens, endli<h aber fand er ſie wieder. Sie war eine arme Näherin und ſtand allein in der Welt. Bernadotte bemühte ſi nun eifrig, ihre Liebe zu gewinnen, hatte aber mit einem gefährlichen Nebenbuhler zu fämpfen, einem ÜUhrmachergehilfen. Der verliebte Sergeant bot ihr ſeine Hand, aber das Mädchen zog ſ<ließli< den ehrſamen Bürger doh dem Soldaten vor. Da ging Bernadotte zu dem Uhrmacher und ſagte: „Sie lieben Amalie, / ich liebe ſie auh, wir werden um ſie kämpfen.“ Der Zweikampf ſand in der That ſtatt und der Uhrmacher wurde verwundet, aber der Sieger hatte nihts gewonnen, Amalie verſchmähte ihn nun erſt re<t und einen Monat ſpäter war ſie die Frau des Uhrmachers. Sie hatte jedoch in ihrem Eheſtande vieles Unglü; der Mann ſtarb, ſie verarmte und mußte ſ<ließli< als altes Mütterchen in einem Wirthshauſe Gläſer waſchen, der ehemalige Sergeant Bernadotte aber war König von Schweden geworden. „Ach,“ ſagte ſie oft, „hätte ih do<h den Herrn Bernadotte genommen, jo fönnte ich jeßt Königin ſein. Ja, ja, wenn man jung iſt, hat man feine Ueberlegung.“ Sie lebte noch bis zum Jahre 1841. Ju Grenoble nannte man ſie allgemein la Majesté. C. T. Der Kampf der Steinkohlen. — Die Steinkohlen ſind dem Menſchen ſeit dem Alterthume bekannt, und ſchon im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde in Griechenland dieſes Brennmaterial von Schmieden und Erzarbeitern benußt. Aber erſt als das Holz ſelten wurde und man in vielen Gegenden das gänzliche Verſchwinden der Wälder fürchten mußte, wandte man ſi< allgemeiner zu den „\<hwarzen Diamanten“. Leicht wax aber im Anfange ihres Auſtretens die Benubung der Steinkohlen nicht, und ſie hatten einen j<weren Kampf zu beſtehen, ehe man ſie allgemein duldete. Unſere