Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
40 Der Seifen
zornig der Markgraf auf. Und dann wendete er ſi<h an Keſler’8 Gegner: „Jh würde Euch um der Mutter willen ungern aus unſerem Dienſt entlaſſen, Antonio, Jhr wißt wohl, daß für Euh hier beſſer vorgeſorgt wird, als Fhr verdient, alſo hütet Euch und treibt mix den Streit nicht weiter. Sonderbar iſt's doh, daß hier oben der beſle Frieden herrſcht, ſobald Fhr fort ſeid! Jhr aber, Signor Torbelli, Jhr mögt auh wiſſen, daß man von ſeinen Gäſten zuerſt fordert, den Frieden des Hauſes zu ehren, oder daſſelbe zu meiden, und nun gehabt Euch Beide wohl!“
Damit entließ ex die vor Wuth Zitternden.
„Herr Burkard bittet uni kurzes Gehör,“ meldete gleich darauf ein Diener.
„Seht, da geht die Sache weiter, ewig ſoll man Frieden machen zwiſchen den Zänkern,“ murrte der Markgraf.
Burkard Kellex ſah ungleich heiterer und friſcher aus, als all’ dieſe Zeit her, der Markgraf ſah es mit Freude.
„Es iſt das alte Lied, ih weiß ſchon!“ rief ex dem Freunde entgegen.
„Und Jhxr werdet mein Heiligenbild ſchüßen, Herr?“ ſagte dieſer, ſeine Hand in die des Markgrafen Philipp — Legend.
Die Markgräfin wurde abgerufen.
„Was habt Jhx denn Keller, Jhr ſeid offenbar froh, wie lange niht?“ fragte der Markgraf.
„Laßt mih no< eine kurze Weile darüber ſchweigen, Herr,“ bat dieſer, „es wird mich dann zu Euch treiben, Eure Guade und Euer Wohlwollen, wel<hes Jhr mix ſo