Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
Hiſtoriſher Roman von L, Haidheim. 67
flüſtert von der Aehnlichkeit des Göhenbildes mit — Eurer Braut !“
„Pah! Unſinn! Auf das, was das dumme Geſindel ſagt, hôre ih niht!“ lehnte ſich die Eitelkeit Antonio's auf gegen die Einflüſterung Torbelli?s.
„Woran Jhr Recht thut! Dex Teufel3medifus hat Anderes zu bedenken, der wird niht wagen, die Augen ſo hoh zu erheben. Eine Liebſte hat er aber, und eines der Fräulein unſerer Frau Markgräfin iſt es, das weiß ich gewiß.“
„Jhr? Jhr wißt das? Welches Fräulein? Welche iſt’82“ rief der Graf in ſichtbarer Unruhe.
„Das kann i<h Euch nicht ſagen, Hexc, ih hab? nur zufällig gehört, wie das Pärchen fich verabredete für heute Abend bei dex Kapelle !“
„Dhr traft ſie? Jhr? Wie war das möglih, Tor=z belli?“
„Sehr einfa<h, Herr! Jh wollte aus meiner Stube treten, Jhr wißt, ſie liegt an demſelben Gang, an welchem auh die Kammern dex Cdelfräulein liegen. Da, ih habe ſchon das Schloß in der Hand und die Thüre will ih aufmachen, da höre i ein gar ſeltſam Geräuſch, wie Küſſen und ein zärtli<h Flüſtern, und wie i<h dur< den Spalt luge, iſt's der Keller, und die er im Arm hielt, war eins der Fräulein, dann gleich darauf trennten die Beiden ſi<h, ih hôrte nux, daß er ſagte: „Sei um ſieben Uhr bei der Kapelle!“ und dann trat ſie in eins dex Fräuleinſtübchen“.
„Es wird eine Zofe geweſen ſein!“ meinte blei<h und mit bebenden Lippen Graf Antonio.