Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

130 Ein Schatten,

genden Zimmer auf, welche man ihnen angewieſen, und ließen verlauten, daß ſie bereits am nächſten Morgen ihre Reiſe fortzuſeßen gedächten —“

Six Francis fühlte, daß ihn ein Schwindel überkam. Ex mußte alle Kräfte ſammeln, um jenen Bericht zu Ende leſen zu fönnen. i

„Das kleinere Zimmer hatte die jüngere Schweſter inne, Miß Ellen Aberdeen, während die ältere, die Wittwe des Kapitäns, das größere Gemach mit ihrem Kinde bez wohnte. Als nun die Hoteldienerin daſſelbe verabredeter= maßen am frühen Morgen betrat, bot ſich ihr ein grauz figer Anbli>. Mrs. Argyle — dies iſt der Name der jungen Frau — lag ohnmächtig, über und über mit Blut bede>t, vox dem Bette, welches ihrem Kinde zur Ruheſtätte diente. Dieſes ſelbſt wax todt. Ein Dolchſtoß hatte die jugendliche Seele aus dem kleinen Körper vertrieben. Man ſchlug natürli<h Lärm; man rief die Ohnmächtige in's Leben zurü> und befragte ſie über die Vorgänge der Nacht. Die Arme, welche erſt auf der Reiſe über den Ocean den Gatten verloren, weiß bedauerlicher Weiſe keine Angaben zu machen, die irgendwie von Belang wären. Sie er= innert ſich nux, bei dem Röcheln thres Kindes erwacht zu ſein. Aber ſie fiel ſofort in Ohnmacht, als ſie das Blut ihres Lieblings dahinſtrömen ſah. Nähere Angaben find von der unglü>lichen Frau nicht zu erzielen. Der Schmerz über das, was ſie erlitten, was ſie faſt anſehen mußte, ohne es verhindern zu können, hat ſie der Ver= zweiflung, beinahe dem Wahnſinn in die Arme getrieben. Man wäre nun ohne jeden Halt bezüglich des Mörders,

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