Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

136 Ein Schatten.

ſeit langer Zeit. Schon während dex Reiſe, auf dem Schiffe, ſuchte ih ihn des Oeftern, ohne mix erklären zu können, wo er geblieben. Sie werden das begreiflich finden, wenn ih Jhnen ſage, daß es ein uraltes Erbſtück in dem mütterlichen Stamm meiner Familie iſt. Sie erſehen das aus den Charakteren, wel<he in die Klinge gegraben ſind.“

Der Unterſuchungsrichter begriff jedo<h nux, daß ſie die Cigenthümerin eines Jnſtrumentes ſei, mit welchem der Mord begangen worden. Ob Ellen Aberdeen den Dolch wirklich fo lange vermißt, war doch ſehr die Frage.

Auch die Ausſage von Mxs. Argyle, daß ſie ſich ſehr wohl erinnere, wie Ellen ihx von dem Verluſt des Dolches während der Reiſe bereits geſprochen, wurde als bedeutungslos außer Acht gelaſſen. Man glaubte dex jungen &rau niht einmal. Man ſah darin nux die verzweifel= ten Anſtrengungen derſelben, die Schweſlex vox der Ver= uxtheilung zu bewahren.

Und ſelbſt wenn Ellen Aberdeen jenen Dolch angeblich lange Zeit vorher vermißt Hatte, mußte ſie ihn denn deshalb verloren haben? Das bewies höchſtens, wie raf= finixt ſie zu Werke gegangen, wie lange und angelegent= lich ſie die That geplant. Dadur<h wollte ſie nux den Verdacht dex Thäterſchaft von ſich abwälzen und auf eine andere Perſon, vielleicht ſogar auf Mxs. Argyle ſelbſt Hinführen.

Für die Schuld Ellen Aberdeen's ſpxa<h abex noch ein weiterer Umſtand.

Six Francis hatte in ſeinem Teſtament den Sohn der