Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

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Kriminal-Novelle von B. v. Wolfshofer. 179

trug ſie auf beiden Seiten dazu bei, daß die Verſtändi= gung ſo ſchnell wie möglich erzielt werde. :

Nux eine Bedingung knüpften beide Schweſtern an das Jawort: Edward Poë mußte ſi<h verpflichten, ſie nah Sndien zu begleiten. Nicht als ob man dort verbleiben wellte. Aber Ellen ſowohl als auh Mrs. Argyle enz pfanden eine tiefe Sehnſucht nah dem heimathlichen Boz den. Sie wollten ſich daſelbſt erholen von dem Unglück, welches ſie in England erlitten, und womöglich das Un=gemach vergeſſen, an welches ſie hier auf Schritt und Tritt gemahnt wurden.

Edward Poë war eine zu feinfühlige Natur, um das nicht vollfommen zu verſtehen und zu würdigen. Außer= dem aber liebte ex ſeine Verlobte viel zu innig, um ihr einen Wunſch abzuſchlagen, auf deſſen Erfüllung ſie einen ſo hohen Werth legte.

Man beſchleunigte nun die Vermählung, um geeint für das Leben die weite Reiſe über das Meer anzutreten.

Wenige Stunden darauf trug das Dampfroß die NRei= ſenden hinweg. Sie wurden insgeſammt froher geſtimmt, je weiter der Ort, wo ſie ſo herbe Schilſalsſchläge er= litten, ihren Bli>ken entrü>t wurde.

Die Zeit heilte ſchließli<h gänzlich die Wunden, welche das Geſchiæ geſchlagen hatte. An der Seite Edward Poës*s vergaß Ellen die düſteren Tage, welche ſie unter dem Ver= dacht des entſeßlichſten aller Verbrechen verlebt hatte.

Und das Glück, welches Ellen zu Theil geworden war, warf auch einen ſo ſtarken Widerſchein auf Mrs. Argyle, daß auh ihr Leben daven erhellt wurde. Ueberdies ge=