Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

178 Ein Schatten.

Heit wieder, indem man gleichzeitig den Tag anberaumte, wo über den Verbrecher das Urtheil gefällt werden ſollte.

Es fiel ſo aus, wie Jedermann erwarten durfte. Eine ſolche Blutthat konnte eben nux dux< den Tod beſtraft werden.

Natiixlich nahm Ellen Aberdeen nun erſt recht das

öffentliche Intereſſe in Anſpru<h. Wie ehedem der Gegen= ſtand des allgemeinen Haſſes, wurde ſie nun mit einem Male derjenige des Mitleids und der Bewunderung. Die Ariſtokratie Englands überſchüttete ſie mit Beweiſen der Theilnahme, und man gab ſi<h die erdenklichſte Mühe, eben jenes Mädchen, welches zuvor wie ein Paria ver= achtet wurde, zum Mittelpunkt der vornehmſten Kreiſe zu machen. Man fand außerdem, daß Ellen Aberdeen ſ{hön ſehr ſ{<ön ſei. Und da ſie überdies die unangefochtene Erbin eines bedeutenden Vermögens wax, konnte es nicht ausbleiben, daß Aberdeenhouſe der Wallfahrtsort für eine ſtets wachſende Freierſchaar wurde.

Die junge Exbin erhörte Niemanden. Jhr Herz hatte bereits gewählt. Es gehörte dem Manne, welchem ſie ihre Rettung zunächſt zu danken hatte, ihrem beherzten, opfexwilligen Vertheidiger, Edward Poë.

Bei dem innigen, herzlichen Verkehr, wie er zwiſchen dieſem und den beiden Schweſtern ſtattfand, konnte die Erklärung niht ausbleiben. Mxs3. Argyle ſelber führte dieſelbe herbei. Sie hatte ſofort bemerkt, daß die Herzen der beiden Menſchenkinder einander gehörten. Und da ſie ſelber Edward Poë die Schweſter am liebſten vergönnie,

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