Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

186 Der erſte Kaiſer Mexikos.

unabhängiges Kaiſerreich bilden; indeß hatte Zturbide, um dem Widerſtande der alt-\paniſchen Partei den Boden zu entziehen, und um ſi<h anderexſeits im Falle des Miß= lingens den Nüczug zu ſichern, vorſichtiger Weiſe die Be= ſtimmung hinzugeſügt, daß die Krone des ſelbſtſtändigen Kaiſerreiches dem Könige Ferdinand VIT. von Spanien oder einem ſeiner Brüder angeboten werden ſolle, freilich mit der für den Erſteren unannehmbaren Bedingung, daß der künftige Herrſcher ſeinen Wohnſiß im Lande nehmen müſſe.

Allen Angehörigen der Armee und des Beamtenſtandes, ſowie au< der Geiſtlichkeit wurde die Beibehaltung ihrer Stellen zugeſichert, wenn ſie ſi<h für die Sache der Un= abhängigkeit erklären würden. Die verhaßten Vorrechte, welche die Alt-Spanier bisher vor den Eingeborenen vor= aus gehabt hatten, ſollten abgeſchafft werden, alle Ein= gewanderten aber, cinſchließli<h der Beamten und Militärs, welche mit der neuen Ordnung der Dinge nicht einver= ſtanden wären, ſollten ungehindert das Land verlaſſen dürfen.

Durch die kluge Bere<hnung, mit welcher Jtuxbide in dieſen Beſtimmungen den einflußrei<hſten Klaſſen der Be= völkerung entgegenkam, erzielte er einen beiſpielloſen Er-= folg. Die vornehmſten Offiziere der königlichen Armee gingen mit ihren ganzen Regimentern zu ihm über, und der Oberſt Buſtamente ſtellte ſogar aus eigenen Mitteln ein Regiment von 1000 Reitern.

Nach Verlauf von drei Monaten ſah ſih JFturbide ſchon im Beſibe der meiſten Provinzen des Landes. Dem

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