Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.
192 Der erſte Kaiſer Mexiko’s.
unter militäriſher Bede>ung ſich na<h Tacubaya begeben durfte, um dort die Entſcheidung des Kongreſſes über ſein Schi>ſal abzuwarten. Von dort aus richtete ex dann am 29. März an den Kongreß eine Erklärung, wodurch ex die Krone niederlegte. Der Kongreß bewilligte ihm darauf unter der Bedingung, daß er fern vom Lande ſeinen Wohnſiß nehme, den weiteren Genuß der Einkünfte von ſeinen Beſißungen und außerdem ein Jahrgeld von 25,000 Dollars; ſeine Regierungshandlungen wurden abex, in ſo weit ſie die Volksſouveränetät eingeſchränkt hatten, für nichtig exflärt, Schließlich wurde ex wie ein Gefangener vom General Bravo nah dem Hafenplaß Antigua esfor= tixt und dann unter Begleitung eines Kriegsſchiffes nah Livorno in Ftalien gebracht, welcher Ort als ſein fünfti= ger Wohnſiß vereinbart worden war.
Er benußbte nun ſeine Muße, um feine Denkwürdig= keiten niederzuſchreiben, fühlte ſih aber wegen der nahen Beziehungen der tosfaniſchen Regierung zum Könige von Spanien daſelbſt bald niht mehr ſicher, ſo daß er no< in demſelben Fahre beſchloß, ſi<h na< England zu begeben ; dort glaubte ex wenigſtens nichts für ſeine Freiheit fürchten zu müſſen. Ein engliſches Kauffahrteiſchiff ſollte ihn am 20. November dorthin mitnehmen; ſtürmiſches Wetter {rieb daſſelbe jedoh na<h wenigen Tagen in den Hafen zurück. Ex eniſ<loß fi< nun, den kürzeren Landweg zu wählen. Da die in Frankreich wiederhergeſtellte bourboniſche Regierung inzwiſchen in Spanien mit Erfolg für die Wieder= aufrihtung der abſoluten Herrſchaft thätig geweſen war, hatte der Exkaiſer allen Grund, ſich vor franzöſiſchen Nach-