Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.
20 Der Talisman des Weibes,
um ſeinetwillen ausgetheilt hatte. „Gut, i< laſſe mix die Konkurrenz gefallen ,“ rief ex ſcherzend, „und nehme troßdem alle Verantworllichkeit auf mih, als ‘da ſind verbrannte Chokolade, mißrathenex Kuchen —“
„Zh abſolvire Sie im Voraus!“ lachte Jrma über= müthig.
„Es verräth jedenfalls“ — Meiſchi> konnte ſich nicht länger bemeiſtern — „ſehr viel Selbſtgefühl von Deiner Seite, liebe Jrma, daß Du einer ganzen Geſellſchaft in dieſem Fall vorgreifſt. Dem Herrn Grafen wird Dein Urtheil niht mehx no< mindex gelten, als das unſerer anderen Damen, und ih würde an Deinex Stelle etwas vorſichtiger ſein, 1nih in den Ruf einex überhebenden jungen Frau zu bringen.“
Sie biß ſi< zornig auf die Lippe, dann lächelte ſie - faſt mitleidig. „Dieſe Befürchtung iſt überflüſſig, Leuten von Taktgefühl gegenüber — gegen die Klatſchereien der großen Menge bin ih, wie Du weißt, gefeit. Es bleibt dabei, Herx Graf, die Schlittenparthie findet übermorgen ſtatt! Es iſt jeßt Ehrenſache dex beiden Herren, meinen Mann über den fraglichen Punkt eines Beſſeren zu bez lehren. Heben wix die Tafel auf.“
„Abex, lieber Freund und College,“ flüſterte dex Juſtiz= xath Meiſchi> zu, als Alle im Salon verſammelt waren, „wie fönnen Sie einen harmloſen Scherz ſo exbarmungs= los tadeln. Wir ſind ja Alle einmal neunzehn Jahre alt geweſen.“
„Sie berühren CEheſtand®2angelegenheiten “ ſagte dex Amtsrichter froſtig und ſcharf zugleich.