Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.

218 Unſere kleinſten und- ſtärkſten Feinde,

den Organismus eines dazu geeigneten Thieves die betreffenden Krankheiten erzeugt werden können. Denn dies muß hinzugefügt werden: jene Pilze können die betreffende Krankheit nux dann erzeugen, wenn im Körper des Thieves die Dispoſition dafür vorhanden iſt, da ja ſonſt z. B. bei einer Typhusepidemie ſämmtliche Cinwohner des betreffen den Bezirkes erkranken müßten.

Nicht alle Bakterien werden aber auf Blutſerum oder ähnlichen Nährböden gezüchtet und aufbewahrt, ſondern ein großer Theil derſelben nimmt mit ſteriliſirten, - gez kochten Kartoffeln vorlieb und pflanzt ſich darauf ſehr gut fort. So können beiſpielsweiſe die Milzbrandbacillen ausſ<ließli< auf Kartoffeln rein gezüchtet werden, wäh= rend die Tuberkelbacillen niht darauf zur Entwickelung gelangen. Dieſe werden nur auf Blutſerum Hiezu ge= bracht.

Das Steriliſiren der Kartoffeln geſchieht auf die gleiche Weiſe, wie das Steriliſiren der flüſſigen Nährſubſtrate. Nux iſt das ganze Verfahren hiebei etwas einfacher. Die Kartoffeln werden nümli<h zu dieſem Zwe> von ihren Augen befreit und tüchtig mit Sublimatlöſung abgewaſchen. Das Stexiliſiren und Kochen geſchieht hierauf in einem Dampfkoch=Apparat, welcher in ſeinem unteren Theile mit Waſſer gefüllt iſt, über welchem ſi<h ein Sieb befindet, auf das die Kartoffeln gelegt werden. Das Waſſer wird dann bis zur Siedetemperatur 1 bis 3 Stunden lang ev= hibt, wodur< die Kartoffeln einem ſlrömenden Waſſer= dampf auzsgeſeßt ſind. Hiedur<h werden ſie gekocht und auch gleichzeitig von allen ihnen noch etwa anhaftenden