Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.
254 Mannigfaltiges
Wirkungen; Erwachſene verſpüren lange anhaltenden Brechreiz, Kindex erholen ſih oft Tage lang nicht davon. R: Ueber die Beſtimmung der Pyramiden ſind ſchon mancherlei Hypotheſen auſgeſtellt worden. Am längſten glaubte man ſie für die Abhaltung egyptiſcher Myſterien beſtimmt und vermuthete eine unterirdiſche Verbindung derſelben unter einander. Nach Pexſigni ſollten ſie den Wüſtenſand abhalten, gegen das Nilthal vorzudringen; Tycho de Brahe glaubte ſie zur Beſtimmung der Hauptpunkte der Sonnenbahn erbaut ; der Prinz von Monaco ſah darin eine weiſe Vorſorge gegen den Pauperismus, alſo einfache Nothſtandsbauten. Agnew will in den Pyramiden eine Darſtellung der Quadratur des Zirkels erbli>en. Am wetteſten ging jedoh S. Witte, welcher ſie ein Naturſpiel und nicht Menſchenwerk nennt. Nach ihm wäre die regelmäßige Geſtalt kein Hinderniß dieſer Annahme, da ja die Baſalte der Fingalshöhle auh regelmäßig ſeien. Ju dieſe Hypotheſe bezieht er ſogar die egyptiſhe Sphinx ein. Die Ableitung des Namens „Pyramide“ exfuhr natürlich ebenfalls die verſchiedenſten und von einander abweichendſten Auslegungen. Nach den Griechen ſtammt der Name von Pyx (Feuer) her, da die Pyramiden eben dem Sonnengotte geweiht waren. Später leitete man das Wort von „Pyros“ (Getreide) her, da die Pyramiden von Vielen ſür die Getreidemagazine Joſeph's ‘gehalten wurden. Jn der Koptenſprache heißt abex Pirama Höfe. Dies dürfte au< wohl der richtigſte Urſprung ſein, da die Pyramiden ja in Wirklichkeit „Friedhöfe“ der Könige ſind. C. Vom Scharfbli> des großen franzöſiſchen Feldherrn Turenne im Felde erzählt RNochambeau ein ſehr intereſſantes Beiſpiel, welches ſih in der Schlacht bei Nördlingen im dreißigjährigen Kriege zutrug. Condé, der Oberanführer des franzöſiſchen Heeres, hatte wider den Nath Turenne's das faiſerliche Heer angegriffen und mußte ſich ng< {weren Ver-