Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

“ Von Friedr, Wilh. Groß. 199

Wie Alles, ſo iſt au< ihre Staatenbildung eine ſehr primitive. Jedes kleine Ciland beſit ſeinen eigenen König, und größere Jnſeln ſogar mehrere, ſo daß manchmal ſchon drei bis vier Dörfer einen Staat bilden. Kleinere Staaten ordnen fih au<h freiwillig einem mächtigeren unter, deſſen Her:ſcher dann ein Tribut von Muſcheln oder Tauben entrichtet wird. Der König ſelbſt hat die Ge= richtsbarfeit auszuüben, die Feſtlichkeiten zu ordnen und die Begräbnißfeterlichfeiten zu leiten, während ein Kriegs= miniſter und Miniſter des Jnzern ſi<h in die übrigen Staatsgeſchäfte theilen. Merkwürdig, iſt es gewiß, daß auh dieſe Schwarzen ſchon einen Orden beſißen, der aus dem Halêwirbel der indiſchen Seekuh beſteht und an der Hand getragen wird.

Bei allex Gutmüthigkeit gilt die Bevölkerung aber doch für kriegeriſch, was vielleicht au< zu ihrer Deciz mirung mit beigetragen hat. Zum Glü> kommen aber doh blutige Schlachten nicht ſehr häufig vox, und obſchon es fi ereignet, daß mitunter mehrere Krieger das Schlachtfeld bede>en, ſo verlaufen do<h auc ſehr viele Schlachten ohne Verwundungen, und die Hauptſache dabei iſt das Schießen aus alten Musketen aus großer Entfernung, bis ſ{<ließli< eine von beiden Armeen zuerſt davon läuft und die lebte dann der Sieger bleibt und mit Liedern beſungen wird.

Daß von einex Induſtrie unter ſolchen Verhältniſſen nicht die Nede ſein kann, ift leiht einzuſehen, Höchſtens fertigt man no< einige hölzerne Geräthſchaften, wie Schüfſeln, Teller, Löffeln und Gabeln, zeigt große Ge=