Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

216 Die Grundregeln der Haushygiene.

Schmuß in ſchädlichen Mengen kann vorhanden ſein in dem von uns zum Genuſſe benußten Waſſer, in den Küchenabfällen, bei ſchle<ter Behandlung der Waſſertloſets und Aborte, in Kellern, Korridoren, Fußböden und Wänden, in Betten und Schlafzimmern. Vielfach iſt dies jedoch niht Schmutz im handgreiflichen Sinne, ſondern es ſind verſteäte Schädlichkeiten, die im Stillen und unſichtbar Böſes wirken.

Wenden wix uns zunächſt zum Gebrauchs8waſſer, welches ja in jedem Haushalte eine große Rolle ſpielt.

Fließende Gewäſſer, wie Flüſſe und Quellen, liefern zwar das beſte Waſſer für die Küche und zum Gez nuſſe, aber auch ſie müſſen oft unterſucht werden. Die häufigſten Urſachen der Verſchlechterung des Trinkwaſſers ſind Abflüſſe aus Fabriken, Schlächtereien, Hotels und Landwirthſchaften. Hauptſächlich ſollten alle Stadtverwal= tungen darauf achten, daß menſ<li<he Auswurfſtoffe jeder Art nicht ihren Weg in die Genußwäſſer finden.

Ciſternen müſſen ſorgfältig angelegt und bede>t werden, damit weder faule Luft Zutritt findet, noch Éleine Thiere oder Jnſekten hineinfällen können. Die Neberlauf= xöhren der Ciſternen dürfen mit den ſonſtigen Abfluß= röhren des Hauſes keine Verbindung haben, weil fonſt aus dieſen üble Dünſte und gefährlicher Fnhalt in das Waſſer gelangen könnte. Dächer und Traufrinnen müſfen häufig nachgeſehen und kein Waſſer in die Ciſternen eingelaſſen werden, als bis dieſe gründlich gereinigt find. Auch das Ciſternenwaſſex muß man nicht zu ſelten prüfen und von verdächtiger Färbung, Geruch und jedem Anzeichen von Verunreinigung fxei halten.