Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Von Ernſt Zederfall. 239

amethyſt öfters blätt<hen= oder nadelförmige Einſchlüſſe und wird — dux< Glühen entfärbt — ni<ht ſelten als Surrogat für Diamant und Topas verwandt, ohne ihnen freilih an Schönheit und Lichtbrehungsvermögen nahe zu fommen. Ex galt im Alterthume als Amulett gegen die Trunkenheit, ſpielt aber ſelbſt im Chriſtenthume eine ge= wiſſe Rolle, z. B. am Ringe des Biſchofs, wo ex eine ausgeſprochene ſymboliſche Bedeutung hat.

Dem Amethyſt an Charakter und Phyſiognomie ſehr ähnlich iſt dex no< wohlfeilere, meiſt waſſerblaue Aqua=z maxin, eine Spezies des als Beryll bekannten, gleich Smaragd und Turmalin aus kieſelſaurer Thonerde und fieſelſauxer Beryllerde beſtehenden und meiſt dux< Eiſen= oder Chromoxyde gefärbten Minerals, das in Böhmen, am Ural, in Oſtindien und Braſilien gegraben wird. Die ſ<hle<tgefärbten, oft in rieſigen Kryſtallen vorkommenden Berylle ſind als gemeiner Bery!l meiſt für wenige Mark fäufli<h, während der ſogenannte orientaliſche, aus Edel= forund beſtehende Aquamarin noch koſtſpieliger als Ame= thyſt zu ſein pflegt.

Es gibt wohl kaum zwei Edelſteine, die ſo off von Laien und ſelbſt von Kennern mit einander verwechſelt werden, wie der Hyacinth und der Topas, welche ſich gleih ſehr durch ihre prachtvoll durchſichtige roth=gold= gelbe Farbe, wie dur< ihre fascinirende Wirkung und ihr lebhaftes „Waſſer“, das Fließen des Glanzes, aus= zeichnen. Während der Hyacinth jedo<h nux eine edle Abart des nicht eben ſeltenen Zirkon iſt, eines aus kieſel= jaurer Zixkonerde mit geringem Eiſengehalt beſtehenden