Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
10 Der lebte Folfunger.
vermochle, als die Erinnerung an Hako Torſten. Es war gewiß eine wunderbare Fügung, ein faſt unvexrkennbarer Wink des Schi>ſals, daß zu derſelben Zeit, wo König Albrecht den Sohn Erich's meuchleriſch Hatie morden klaffen, ein Mann in Berührung zu ihr getreten war, deſſen ſeltſame Aehnlichkeit mit König Hakon Jedermann auffiel, und dex, wenn der Sohn Hakon's, wie man behauptete, geraubt worden, aller Wahrſcheinlichkeit nah der verlorene Sohn Margaxetha’s war. Hier bot ſich das Werkzeug, Magnus zu rächen an König Albrecht.
„Ich will ihn ſehen,“ rief Edda, von dem Gedanken entflammt, daß ihr der Himmel den Weg zeige, Magnus zu rächen. „Sagt dem Ritter v. Moltke, ich hätte für ihn -weder Auftrag noh Vitte, er möge am Throne des Königs reden und handeln nah ſeinem Belieben, aber dem Normann ſolle ex die Freiheit geben, das ſei Alles, was ich von ihm fordere.“
Wenige Minuten ſpäter verließ die Reiterſchaar das Schloß, die Hofmeiſterin aber führte Hako Torſten in das Gemach der Gräfin.
„Habt Jhr meinen Brief an die Königin * forſchte Edda, „habt Jhr das Geheimniß Eures Auftrages vor dem Ritter gehütet ?“
„Hier iſt der Brief,“ verſebte Hako, das Pergament aus dem Wamms ziehend, „ih habe dem Ritter nichts verrathen, aber ex hat mi in Lübe> geſehen und ex= innerte ſi deſſen, daß Gebhard Warendorp in mir einen Sohn des Königs Hakon vermuthet.“
„Jhr ſeids!“ rief Edda, mit faſt gierigen Bli>ten