Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3, str. 285

Rindex: Allgemeines. ; 251

Rippen; am 12. oder 14. befeſtigt ſih das Zwerchfell; 6 oder 7 Wirbel bilden den Lendenteil, 4 oder 5 innig miteinander verſhmolzene das Kreuzbein; die Anzahl der Shwanzwirbel wächſt bis auf 19 an. Der Zahnbau iſt niht beſonders auffallend. Gewöhnlich ſind die inneren Schneidezähne jeder Seite die größten und unten die äußerſten die kleinſten; unter den vier Ba>enzähnen in jedem Kiefer pflegen die vorderſten klein, die hinterſten aber ſehr entwidelt zu ſein. Die Kauflächen ſind nah den Arten mannigfach verſchieden. Die Hörner, welche ſi<h an der Wurzel verbreitern und dann faſt die ganze Stirn bede>en können, laſſen dieſe bei der großen Mehrzahl frei, ſind glatt, rundlich oder höchſtens am Grunde quer gerunzelt und krümmen ſi<h in ſehr verſchiedener Weiſe nah außen oder innen, nach hinten oder nah vorn, nah aufwärts und nah abwärts / oder haben leierförmige Geſtalt. Das

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Gerippe des Wiſents. (Aus dem Berliner anatomiſchen Muſeum.)

Haarkleid iſt gewöhnlich kurz und glatt anliegend, kann ſih aber au<h mähnenartig an gewiſſen Stellen des Leibes verlängern.

Ganz Europa und Afrika, Mittel- und Südaſien ſowie der Norden Amerikas dürfen als die Heimat der Rinder betrachtet werden; gegenwärtig ſind die in die Knechtſchaft des Menſchen übergegangenen Arten über alle Teile des Erdballes verbreitet. Die wild lebenden bewohnen die verſchiedenſten Örtlichkeiten dieſe dichtere Waldungen, jene freies Grasland, die einen die Ebene, die anderen das Gebirge, wo ſie ſogar zu Höhen von 5000 bis 6000 m emporſteigen. Einige ziehen ſumpfige Gegenden und Moräſte, andere mehr tro>ene Örtlichkeiten vor. Die wenigſten ſind Standtiere ; faſt alle führen vielmehr ein umherſchweifendes Leben. Die, welche das Gebirge bewohnen, kommen im Winter in die Thäler herab, jene, wel<he im Norden leben, ziehen ſi< ſüdlicher, andere wandern aus Mangel an Nahrung von ihren jeweiligen Aufenthaltsorten in nahrungsreichere Gegenden. Alle Arten leben ausnahmslos geſellig und ſchlagen ſi in große oder kleine Herden zu ammen, die von ſtarken und erfahrenen Tieren geführt werden; einzelne Arten können Heere von Tauſenden bilden. Alte Männchen pflegen ſih gelegentlih abzuſondern und als Einſiedler zu leben.