Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/1

Weißſpeht. Zwergſpecht. 631

Jn der vierten Unterfamilie vereinigen wir die Weihſhwanzſpe<hte(Picumninae), von denen einige 30 Arten bekannt geworden ſind. Cabanis nennt ſie wohl mit Recht Übergangsglieder zwiſchen den vorher beſprochenen Spehten und den Wendehälſen. Sie zeigen im ganzen die Geſtalt unſerer Spechte, beſißen aber keinen Stemmſhhwanz und ſind außerordentlich klein, niht viel größer als unſere Goldhähnhen. Der Schnabel iſt längli, fegelförmig, gerade, ſpißig und ohne deutlihe Kanten. Die Beine ſind wie bei den Spechten gebaut, für die Größe der Vögel weder ſ{hwa<h, noh klein; die Nägel zeigen die Sichelform der Spechtkrallen. Jn den kurzen, ſehr ſtumpfen und rundlihen Flügeln überragen die vierte und fünfte Schwinge die anderen. Der Schwanz beſteht aus 12 ſeitlich

Y AN Bwergſpe<t (Picumnus minutus). Natürliche Größe.

verkürzten Federn, die weih und abgerundet, und deren beide äußerſten verhältnismäßig ebenſo klein wie bei den eigentlihen Spechten ſind. Das Gefieder iſt ungemein weih und beſteht aus wenigen, für die Größe des Körpers umfangreichen Federn.

Die Unterfamilie findet ſi<h hauptſähli<h in Südamerika; doch hat man auch in Afrika eine und in Indien drei hierher gehörige Arten entdeckt.

Über die Lebensweiſe fehlen ausführliche Mitteilungen no<h gänzlih, und die verſchiedenen Berichte ſtimmen im ganzen wenig überein.

Der Zwergſpe<ht (Picumnus minutus, cirratus, minutissimus und cayanensis, Picus minutus und minutissimus, Pipra minuta, Yunx minutissima) iſt auf dem Oberfopfe ſchwarz, fein weiß punktiert, auf der übrigen Oberſeite graubraun, auf der Unterſeite weiß und {<hwarz in die Quere gebändert, auf Stirn und Vorderſcheitel beim Männchen: rot, beim Weibchen weiß geperlt wie der übrige Scheitel; die ſ<warzbraunen Schwingen