Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/1

Goldbartvogel. Perlvogel. 653

von Heuglins endlich wie „du du dui dui dui dui du“ ausgeſprochen werden kann. Beider Stimmen verſchmelzen in der ſonderbarſten Weiſe miteinander, ſo daß ein wahrer Tonunfug entſteht, ein Geſang, ſo verworren und dunkel, daß man die einzelnen Laute nicht unterſcheiden kann, „ein Schnurren“, wie Hartmann mit vollem Rechte ſagt. „Jedenfalls“, meint dieſer Forſcher, „iſt der Geſang des Perlvogels einer der ſonderbarſten Und bezeichnendſten Naturlaute, die man in dieſer Gegend vernimmt.“ Aber der Geſang unterhält gerade deshalb und vielleiht noh aus dem Grunde, weil er mit ſo viel Herzensfreude vorgetragen wird, daß man die Gefühle des Vogels notwendig teilen muß. Übrigens liebt

Perlvogel (Trachyphonus margaritatus). 7s natürl. Größe.

dieſer es durchaus nicht, von wißbegierigen Menſchen weißer Färbung belauſcht zu werden ; wenigſtens pflegt er augenbli>li< ſtillzuſhweigen, ſobald ein Europäer ſich ſeinem Standorte nähert, verläßt au< dieſen gewöhnlih zur re<hten Zeit, ſo daß es niht eben leicht iſt, ſein Treiben in genügender Nähe zu beobachten.

Jm übrigen lebt der Perlvogel na< Art anderer ſeiner Familie. Er bewegt ſi< langſam in den Baumkronen hin und hex, lieſt dort Kerfe auf, geht Früchte an und ſucht ſih Sämereien zuſammen. Er klettert ſ{hle<t, fliegt bald ſ{<hwirrend, bald ſ{hwebend, nicht gern weit, liebt überhaupt die Ruhe und hält an dem einmal gewählten Standorte mit großer Zähigkeit feſt, dehnt aber die Grenzen ſeines Gebietes weiter aus, als andere Bartvögel jener Gegend zu thun pflegen.