Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/2, str. 557

Moorhuhn: Mauſer und Verfärbung. 515

Sommerkleid immer früher als das Männchen Gleichzeitig mit der Anlegung der dunkeln Befiederung hebt und rötet ſih der Brauenkamm, und während der Paarungszeit trägt er zum Schmu>e des Vogels niht unweſentlih bei.

Viele Forſcher nehmen an, daß eine zweimalige Mauſer ſtattfinde: eine im Herbſte, die ſih über das ganze Gefieder erſtre>t, und eine zweite im Frühjahre, bei welcher das Kleingefieder gewehſelt wird. Nun aber geht das Winterkleid keineswegs unmittelbar

Moorhuhn (Lagopus albus) im Winterkleide. " natürl. Größe.

in das Sommerkleid und dieſes ebenſowenig in das Winterkleid über. Deshalb hat man zu der Annahme gelangen fönnen, daß das Moorhuhn viermal im Jahre mauſere. Dagegen glauben amerifaniſche Forſcher beobachtet zu haben, daß das Kleingefieder, im Herbſte wenigſtens, niht neu erſeßt, ſondern einfa< verfärbt werde, und zwar ſoll dieſe Verfärbung, laut Richardſon, an der Spite der Federn beginnen und ſo raſh überhand nehmen, daß in 8—10 Tagen der Wechſel vollendet iſt. Mein norwegiſcher Fäger verſicherte nun aber wieder, daß das Moorſchneehuhn im Herbſte, wenn plößlih ſtarker Schneefall eintrete, die no< braunen Federn ausrupfe, daß eins dabei dem anderen helfe und daß man dann die dunkeln verräteriſchen Federn des Sommers oft maſſenweiſe finde Leider habe ih noh feine Gelegenheit gefunden, über den Farbenwechſel eigne Beobachtungen zu ſammeln. Ein Moorhuhn, das ih geraume Zeil pflegte, wurde im Herbſte, gerade vor ZZ