Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3
44 Siebente Ordnung: Suchvögel; erſte Familie: Regenpfeifer.
weiß. Fm FJugendkleide ſieht der Mantel ſehr dunkel aus, iſt ebenfalls dur weißliche Federränder gezeichnet, der Oberflügel aſhgrau, die Stirn, ein Streifen über dem Auge, das Geſicht und der Unterleib rein weiß.
Der Norden der ganzen Erde iſt die Heimat dieſes niedlichen Vogels die Küſte des Meeres ſein Aufenthalt. Von hier aus wandert er im Winter ſüdlih, findet zwar ſchon in Griechenland, Jtalien, Spanien, Ägypten, China oder New Jerſey geeignete Winterherbergen, kommt aber auch in ſüdlicheren Breiten, insbeſondere in Südaſien, Mittelafrika,/ Braſilien, vor, wurde überhaupt bisher nur in Auſtralien no<h niht beobachtet. Fm
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Sanderling (Calidris arenaria). %2 natürl. Größe.
Juneren des Feſtlandes zeigt er ſih ſelten, ſcheint vielmehr auf ſeinem Zuge der Küſte des Meeres zu folgen. Wie die übrigen Strandläufer lebt er in der Winterherberge zu mehr oder minder zahlreihen Flügen vereinigt, im Sommer jedo<h paarweiſe.
Betragen und Weſen ähneln denen der Strandläufer. Der Gang iſt zierlih und behende, der Flug ſhön, gewandt und ſchnell, dem des Flußregenpfeifers ähnli<h. Fn ſeinem Treiben zeigt ſih der Sanderling ſtill, geſchäftig, etwas gemächlicher als ſeine Verwandten , aber auh harmloſer und zutraulicher. Er miſcht ſih oft unter die Flüge von Strandläufern oder überhaupt unter die Geſellſchaften der Strandvögel, bekundet vor dem Menſchen wenig Furcht, läßt ſih alſo bequem beobachten, fangen, in Schlingen treiben und erlegen, ſelbſt mit Steinwürfen töten, auh durh wiederholte Schüſſe ſo leiht niht vertreiben. Die Stimme iſt ein einfacher, pfeifender, kurz abgebrochener, ſanfter Ruf, der dur die Silbe zi“ oder „ſri“ wiedergegeben werden kann, nah den Umſtänden aber verſchieden betont wird und dann auh verſchiedene Bedeutung erlangt.