Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3
796 Zweite Ordnung: Schwanzlurche; vierte Familie: Armmolqche.
außerhalb des Hauſes; er hatte ſi< dur< ein kleines Gewölbe in der Mauer einen meterlangen Gang in die Erde gegraben. Jnfolge der Kälte des Morgens war er erſtarrt und gab kaum noch ein Lebenszeichen von ſich, atmete im Waſſer ſhwer und hob ſich deshalb an die Oberfläche, um Luft zu ſchnappen; nachdem er jedo< einige Stunden in der Tiefe verweilt hatte, war er wieder ſo munter wie zuvor. Als man ihn im Jahre 1827 in ein Treibhaus brate, zeigte er ſih lebhafter und begann zu quaken wie ein Froſch, d. h. einzelne glei<förmige Töne auszuſtoßen. Während dieſes Sommers fraß er oft 2—4 kleine Regenwürmer auf einmal, war überhaupt hungriger als früher. Sobald er den Wurm erbli>te, näherte er ſih vorſichtig, hielt einen Augenbli> ſtill, als wenn ex lauere, und [hoß dann plöglih darauf los; übrigens fraß er nur alle 8 oder 10 Tage. Gewöhnlich lag er ſtundenlang, ohne Luftblaſen von ſih zu geben; man bemerkte dann zweimal in der Minute einen ſhwachen Strom hinter den Kiemen. Bei Berührung ſchnellte er ſi ſo raſh fort, daß das Waſſer ſprißte. Er lebte bis zum 22. Oftober 1831 und ſtarb eines gewaltſamen Todes: man fand ihn außerhalb ſeines Kübels mit eingetro>neten Kiemen. Während der 6 Fahre war er um 10 em länger geworden. Daß Armmole ſi gelegentlih zu aus\<hließliher Luftatmung bequemen können, iſt von E. D. Cope beobachtet worden, der 2 Monate lang ein Stü>k im Aquarium hielt, dem die Kiemenbüſchel, vermutlich dur Fiſche, bis auf die legten Stummel abgefreſſen worden waren.