Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 6, str. 613

Corymorpha. Monocaulus. Tubularia. Hydractinia. BOIA

iſt von einem Kranze von Fühlern eingefaßt; ein zweiter Fühlerkreis umgibt die Magenerweiterung. Gleich oberhalb dieſes Kreiſes ſtehen traubig gehäuft die Knoſpen, welche man im Sommer gewöhnlich in allen Stufen der Entwickelung trifft, und welche, ſolange ſie noh an ihren Stielen hängen, {hon vollkommen den Vau von Meduſen annehmen. Sie bewegen ihren Schirm lebhaft, reißen ſih los, und ſomit iſt der Entwikelungskreis, der Generation8wechſel abgeſchloſſen.

Die Corymorpha zeigt eine für einen Polypen recht anſehnlihe Größe, es gibt aber noch bedeutend größere. So berichtet Semper von Riffen an den Pelew-Fnſeln, die mit ganzen Wäldern von Stö>en großer Hydroidpolypen bede>t waren. Sie wurden faſt

mannshoch und hatten an der Wurzel eine Di>e von 3—4!/2 em Zoll. Es iſ ein übler Zufall, in einen ſol<hen Wald beim Baden hineinzugeraten, denn man wird fur<htbar verbrannt, und der wütende Shmerz hält wie nah der Berührung der früher beſchriebenen Phyſalien ſtundenlang an. Noch gewaltiger iſt eine ſolitäre, der Corymorpha ſehr nahe rerwandte Form (Monocaulus imperator; S. 556) aus dem nördlihen Stillen Ozean, deren oberes Ende in der nebenſtehenden Figur abgebildet iſt. Die Tiere wurden während der Challenger-Expedition aus beträchtlihen Tiefen (3400—5300 m) herauf: befördert; ſie hatten eine Höhe bis zu 22 m und einen entſprehenden Umfang! Vergleichen wir nun mit der Corymorpha die ſhöne Tubularia indivisa. Dieſe, in Kolonien von je entweder Männchen oder Weibchen lebend, bringt es nie zur Erzeugung [rei werdender Quallen. Statt der männlichen Quallen (der abgebildete Sto iſt ein männlicher) entſtehen da, wo bei Corymorpha mutans Quallentrauben entſproßten, Trauben eigentümliher Kapſeln, von denen man beim Beginn der Entwickelung vorausſeben könnte,