Cèrnagora

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der Knechtſchaft. Alſo begann jener heldenmüthige Kampf, der ſi bis auf unſere Tage fortgeſponnen hat, ein Krieg, in welchem häufig türkiſche Gefangene, zum Hohne, gegen Schweine ausgewechſelt wurden. Mährend deſſen erhielt Cèrnagora allmählig eine feſtere Geſtaltung: das fahrende, unſtäte Hirtenleben wich der patriarchaliſhen LebenSweiſe. Die ſerbiſchen Piraten, die Oeſterreich im ſe<hzehnten Jahrhunderte mii fo glülihem Erfolge gegen die Republik Venedig gebrauchte, wurden endlich, nachdem ſie ihren Namen „Usfofken“ unſterblich gemacht, von dem Dogen Johann Bembo gänzlich aufgerieben und ſuchten nun eine Zuflucht in dem ſhwarzen Hoclande, zu Xiksië und zu Piperi. Eben ſo hatte Drobnjak im Jahre 1696 andere Usfofen aufgenommen, welche die Türken Albaniens ausgeſtoßen hatten. Alle dieſe Flüchtlinge ordneten ſich zuſammen nah Dorfgemeinden oder Brüderſcha'ten und nah Plemen oder Stämmen, unter dem Vorſtande einer oberſten Pleme, der von N égusiì, einer Colonie von Serben vom Berge Négos in der Erzegowina, welche, da ſie in Maſſe eingewandert waren, von Anfang an eine große, nah eigenen Géeſegen lebende Familie bilden. Der Kriegsfürſt , welcer dieſe Pleme in Gemeinſchaft mit dem Biſchofe oder Vladika regierte, mußte bald als Haupt eines Stammes, welcher alle übrigen bei Weiten überwog, zu einer gewiſſen Oberherrſchaft über die ganze fleine Republik gelangen , und dieſe, auf Koſtea der geiſtlichen Dberyerrſchaft ſi< mehr und mehr entwi>elude