Cèrnagora

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Gewalt, befeſtigte ſi< in dem großen Stamme der Négusi, in welhem fie forterbte. Doch war die Uebertragung derſelben an gewiſſe Wahlbedingungen geknüpft, indem es dem Haupte der Négusi frei ſtand, mit Beirath der Aelteſten des Stammes, ohne Rü>ſicht auf Erſtgeburt denjenigen unter ſeinen nächſten Verwandten zum Nachfolger zu wählen, der ihm als der Tüchtigſte empfohlen ward.

Dritte Periode.

Die Chriſinacht des Jahres 1703 hatte Cèëi= nagora frei gemacht, do< blieb das Ergebaiß dieſer unheilſ<wangeren Nacht dem übrigen Europa unbefannt. Erſt Peter der Große offenbarte der Welt das Daſein dieſes neuen Volkes. Er hatte, da er im Jahre 1711 dem Sultan den Krieg erklärte, die ganze orientaliſche Chriſtenheit gegen die Türken aufzuwiegeln geſucht, doh nur die Cèrnogorer waren ſeinem Rufe gefolgt. Ein hiſtoriſcher Geſang ſchildert in fräftigen Zügen den Enthuſiasmus, mit welchem Cèrnagora dieſen Volksaufruf vernahm. Das Lied hebt an mit dem Briefe des Czaren, den der mosfowitiſche Geſandte, Milo Radovié, vorliest zu Cetinje in einem großen Sobor aller Glavaren des Hochlandes. Der ruſſiſhe Kaiſer, nachdem er darin ſeine über den Schwedenkönig erfochtenen Siege, den Tag von Pu'tava, den Verrath und Tod Mazeppa'’s berichtet, ſchließt folgendermaßen : L

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