Cèrnagora

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Goîte, von dem ſie Freude, Muth und Geſundheit empfangen.“

Der kleine*Stephan, für den die Hochländer dieſen ruhmvollen Sieg davon trugen, ſpielte während des Krieges nur eine untergeordnete Rolle, und dieſes fein paſſives Verhalten war es, was ihn um die Volfsgunſt brachte. Judeſſen hatte er doh immer vier Jahre lang eine fol<he Gewalt in Cèrnagora ausgeübt, daß er — was ſelbſt der Vladika nicht wagte — zwei Hochläuder wegen LT iebſtahls erſchießen ließ, und daß er darauf eine Börſe und eine mit Silber ausgelegte Viſtole mehrere Wochen lang ‘auf einem Felſen an der Straße von Cattaro liegen laſſen fonnte, ohne daß Jemand gewagt hätte, ſi< daran zu vergreifen. Nachdem Stephan in Folge einer Pulvererploſion erblindet war, zog er ſi< in ein Kloſter zurü>, wo er, wie man ſagt, von einem Spion des Paſcha von Skadar ermordet ward. Die ſeltſame Erſcheinung dieſes Abenteuerers hatte wenigſtens das zu Folge, daß ſi die Hoffnungen der Cèrnogorer bedeutend ſteigerten, denn durch die Ueberzeugung, daß ein verbannter Kaiſer in ihrer Mitte gelebt, wurden ſie immer mehr in dem Gedanken beſtärkt, daß ſie würdig ſeien, ein Reich zu gründen. Das Ende des achtzehnten Jahr, hunderts zeigte ſie der griechiſch-ſlaviſchen Welt als Eroberer oder vielmehr als Befreier ; denn, Dank ihrer Hülfe, fonnte ein Theil der Krcegovina und die nördlichſten Diſtricte Albaniens ſich dem Haraë

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