Cèrnagora

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er bedrohte ſeine Landsleute mit dem Banne, wenn ſie auf dem Beſißze ihrer Eroberungen beſtänden, und Zablak ward geräumt. Hierauf {loß der Vladika mit dem Paſcha von Podgorica einen ewigen Frieden; doch ín demſelben Jahre eröffneten no<h die Türken jener Stadt vom Neuen den Krieg durch einen Raubzug gegen die Bewohner der Bèrda's, denen ſie fünfzehn Hirten tödteten, und mehrere tauſend Schafe entführten, und ſoglei<h entſpann ſi<h ein Kampf zwiſchen den Geplünderten und den Plünderern. Der Vladika ſchien dieſe Reprefalien unbeachtet zu laſſen, man betrachtete ſie als bloße Fanilienfehden, welche die betreffenden Regierungen, die von Cetinje und Stambul, ni<ts angingen. Jndem auf dieſe Weiſe die cèrnogoriſ<he Regierung ſich von den Zwiſtigkeiten der Stämme fern hielt und ihre wirklihe Schwäche unter dem Schleier der Neutralität verbarg, gewöhnte ſie allmälig den Türken daran, ſie als eine re<tmäßige Macht zu betrachten.

Dieſe Politik durſte wohl für den Orient, nicht aber einem europäiſchen Staate gegenüber anwendbar ſein. Jn der That wurde auh bald der Vladika genöthiget, aus ſeinem Heiligthume hervorzutreten, da im Auguſt 1838 ſeine Landsleute gegen die Oeſterreicher einen Krieg, den ſie ſhon gegen die Franzoſen zur Zeit des Kaiſerreichs geführt hatten, erneuern wollten, um einen Seeplaß zu gewinnen, den man Cèrnagora vorenthalten hatte. Unter den Bezirken,