Cèrnagora

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auf ihn ſchleudert, wenn er ſtets hinäb ſehen muß auf den halsbrecheriſhen Weg, ſeinen Fuß mit Si<herheit zu feen ?!

Obwol nun die Vertheidigung Cèrnagora's bei ſo bewandter Terrainbeſchaffenheit ein Kinderſpiel genanrt werden darf, obwol die vorrüenden mannsbreiten Colonnen von wenigen Hochländern oder ihren Weibern ſtets geköpſt werden können, ſo wäre doch, wenn man wie die Hydra ewig ein neues Haupt aus dem Rumpfe ſtre>t, ein endliches Eindringen der Colonnen möglih, wenn nur Wege zu durchbrehen wären. Dem iſt aber nicht ſo. Dem Hochländer ſind Wege nur Bequemlichkeit des Friedens; den Eindringling empfängt er auh von den Bergen, und en treißt ihm die Ketten, die er dem Freien bringt. ä

Die Wege nah Cèrnagora ſind alſo durchgehends Bahnen, die in Drachenneſter münden; ihre Flanken der Tod. Jeder einzelne Mann hat ſtets einen heldigen Gegner zu gewärtigen. Da gilt die erlernte Fehtordnung nichts, der ſelb ſtſtändige Soldat, der begeiſterte So ldat widerſteht da.

Und — wäre man nun eingedrungen — wie ſi< erhalten? Proviant und Munition, die höchſtens auf Mauleſeln oder Pferden aus Ö ſterreich herbeigeſchafft werden fönnten, erforderten eine Armee