Charakterologie

4 Begriff und Wejen des Charakters

itellung von neuem Perjonal liegt; die Energie, mit der eine neue Mode (vielleicht von diejem Haufe erjtmals „Ereiert“) durchgejet wird, die Abwehr gegen die Konkurrenz, der ganze Kampf mit der Wirtjchaftstrije und jelbjtverjtändlich auch die Art, wie die jozialen Pflichten gegenüber den Angejtellten erfüllt oder vernadjläjjigt werden. — Wenn dies alles bejchrieben wäre, dann würde die Eigenart, das „Perjönliche", das „Cha tafterijtiiche“ jowohl diejes einen Gejchäftes deutlich, wie indirekt aud der ganzen Brandje, die alle diefe Kämpfe in eigenartiger, von anderen Branden verjciedener Weije führen muß.

Worin Tiegt der Unterjchied der beiden Bejchreibungen?

Wir haben zuerjt den „Betrieb an fich” bejchrieben, dann haben wir ihn in „Stontjtellung“ zu den Zeitjituationen, zu Käufern, Angeitellten, Konfurrenten ujw. bejchtieben. Wir haben diejen zweiten Gejichtspunft bei der eriten Bejchreibung nicht direft ausgejhlojjen, aber ihn nicht in den Mittelpunft der Betrahtung gerückt. Und wir ignorieren bei der zweiten Betrachtungsart nicht die „inneren“ Mechanismen des Gejhäftsgangs, aber wir jtellen jie in den Hintergrund gegenüber dem — jagen wir: „Impetus“ der Gejchäftsleitung. Wir zeigten zuerjt, wie „jolh“ ein Gejhäft in fi) jelbjt funktioniert, — dann, wie die Sirma X. Y. 3. ein jolhes Gejhäft führt, — was fie „daraus macht“. Wir jchilderten zuerit „neufrales“, „objeftives“ Gejchehen, das ji wie eine Majchinentonitruftion daritellt, dann den perjönlichhen Kampf, das „Schöpferiiche” der GeIhäftsführung — wenn dem Sinn des Bildes zuliebe diejer anjpruchsvolle Ausdrud hier einmal erlaubt fein joll.

Bei der erjten Bejchreibungsart fonnte es jo ausjehen, als jei der Betrieb Ihon an fi) jelbjt ein gejchlojfener Sunftionsapparat, zu dem dann als ein Zweites jeine „Anwendung“ im Kampfe gegen Konfurrenz ujw. hinzufäme. Mad) der zweiten Bejchreibungsart fehrt jich diefe um: die Art des inneren Aufbaus zeigt jich als Solge des jtändigen Kampfes um die Eriitenz diejer Sirma, als eingejchliffene Struktur, die jich aus der Art der Binwendung auf die Welt ergibt.

Dies Bild jpiegelt alle vier Unterjchiede. 1. Der eriten Beichreibungsart entjpricht die Pjychologie der inneren Dorgänge bei fich jelbjt — der zweiten die Auffafjung der Charafterologie als „Seele in Srontjtellung zum Leben”. 2. Der eriten Bejchreibungsart entjpricht die Pjychologie im Querjchnitt (was alles überhaupt zum Seelijchen gehört) — der zweiten das Werden der jeeliihen Struktur im Längsjchnitt: wie Seele, d. h. Charakter „jich bildet“. 3. Der eriten Bejchreibungsart entjpricht die Pjycho= logie „neutraler” jeelijcher Injtanzen, und wie dieje ineinandergreifen —