Das Nordlicht. Bd. 1-2

die salzigen Tiefen die Taube zu Noah, so taucht aus der See der Seelen abermals die Taube auf und kommt zur Mutter, um den Menschen Frieden zu bringen. Perseus kann nicht stolzest erhoben bleiben: er senkt sich erdwärts. Er sieht die Erde leuchten, um Christi Geburt umhüllt sie tausendjährigeWeltnacht! Er folgt dem Licht. Ersehnt seine Nähe. Es wirft ihm Strahlenbündel, wie Fühler, entgegen; und schon längst schwebt er im Erdenbann. Plötzlich erkennt er: das Licht ist vom Leuchtturm zu Alexandria: die Fühler, ihm zu, sind des Feuers Spiegelungen im Mittelmeer. Er entschließt sich zur Menschwerdung: Du Pulslicht, du, du Pharus, laß dir Botschaft bringen:

Ich nahe dir, als Flügelhauch des heiligen Geistes, Nun laß uns beide um die Gotterkenntnis ringen.

Ich falle schon! Und du, mein Gott, verzeihst es! Ich will das Weib für dich, du Sterngebieter, reiten, Vielleicht, mein Heiland, leiste ich mein Bestes, Meistes!

Die Leuchtturmfühler fangen an, sich sanft zu glätten. Es scheint die See gar hohe Wogen aufzugischten. Ich höre ein Geräusch von fernen Menschenstädten:

Es ist, als ob sich Rufe in die Sänge mischten

Und meines Pferdes Flügelsymphonien lähmten.

Mir wirds, als ob sie Dunkellurche schrill durchzischten. Nun werde ich empfunden und von unverschämten Erdkeuchern abermals in einen Leib getrieben:

Es ist, als ob Geschreie meinen Sinn verbrämten!

Schon wieder fühle ich, sich viel um mich verschieben. Mir scheints, daß ich Geburlsrufe ringsum vern-hme. Jetzt seh ich Schemen, die vermummt zerstieben,

Und steh darauf bewußt und fest im Stofisysteme!

In Alexandria ist das gegen die See herauswuchtende Feuer in Weiber gefahren, die ein dionysisches Christentum offenbaren wollen. Große Weihnachtsfeier wird begangen: eine Sonne im Menschen ist im Zeichen des Stein-

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