Das Nordlicht. Bd. 1-2

T: nicht ab, o Geist, vom Pfad, auf dem du wandelst, Frage nicht, ob du, so wie du glaubst, auch handelst, Schwärm dich aus, du magst es wie die andern treiben! Spätre mögen sich dein Denken einverleiben.

Fühlte ich mich doch von Jugend an als Heide;

Und verlangt die Seele auch nach fernem Leide,

Will ich Schmerzen mir nicht selbst bescheren,

Denn das Schicksal birgt für mich von selber Lehren!

Ja, ich spür mich eins: ein Leib und eine Seele,

Und ich führe Streit, den ich im Herzen wähle;

Kein Gespenst, das ich nicht hinter mir erschaue, Hilft mir je bei meinem eignen Wolkenhaue.

Singt die Seele auch auf einmal fremde Lieder, Steigen dann im Herzen Zweifel auf und nieder, Weiß ich doch, ich werde mich an sie gewöhnen Und mit neuem Tun und Bilderschmuck versöhnen.

Plagegeister, ich erbau euch keine Bühne! Nimmer glaube ich an Sünde und an Sühne: Was Romantiker so gerne übertreiben,

Wird in mir Geheimnis oder Schrulle bleiben.

Heute, da die Menschen alle lesen können,

Will ich ihnen gerne große Gesten gönnen,

Doch ich zieh es vor, noch atembang zu schweigen, Wo sich Rätsel plötzlich über mir verzweigen.

Für Saturn begründet man jetzt unbewußt Altäre, Stellt sich menschenfreundlich gegen ihn zur Wehre; Läßt von Blendereden schmeichelnd sich umgleißen, Einsichtslos will jeder laut das Nichts verheißen!

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