Das Nordlicht. Bd. 1-2

Du winkst mir, Meister weiser Machtfiguren

Und auch des Weibeslächelns, das die Welt versteht! Du Schöpfer gottgewußter Menschen, klarer Fluren, Auf denen goldne Luft zu blauen Auen weht!

Dich hielt geweihtes Wissen, still wie sichre Sterne, Du spürtest auf der Stirn des Sirius Geisterkuß.

Du zogst geschlechtlich Welterlebtheit tiefster Ferne Zum Atem auf. Erschautest klar: das war ein Guß!

Du gingst, der Löwe der Erstauntheit, in die Klüfte Erhabnen Einhalts! Sahst verachtungswahr zu Tal. Die Einfachen erkannten dich am Klang der Lüfte: Die Einfalt stürzte hin vor deinem Abendmahl.

Ach, Nachtigall, dein Klagen! Laß uns Sterne hören! Wie sanft der Schlag, nach Stille, zu Geplätscher hallt: Die Nachtigall! Behutsam: ihren Bach nicht stören! Erwundert dich ein Duft? des Vogels Lorbeerwald!

Tasso Belauscht sich unter Bäumen eine Wunderseele ? Ein Dichter! Zwischen Ästen träumen: die Gestalt. Er liebt ein Leid, das ihn zu Tode quäle: So manches Frühjahr schmückte ihn, doch er bleibt alt.

Wie zärtlich, lieber Wind! Umduftung hüllt mein Staunen. Die Nachtigall! Dem Felsen näher Widerhall! Wie kühn der Schlag! Ergreift mich tief: ich könnte raunen. Nur stumm! Nur stumm! Wie sacht — gib acht — die Nachtigall!

Ariosto Jetzt nicht mit Schritten! Unsern Sternen süßes Sagen! Vollkommenheit umlaube dich: du bist ein Baum.

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