Das Nordlicht. Bd. 1-2

talien, deiner hohen Seelen Prozessionen

Bewandeln lang den Bach bei Nachtigallenschlag. Sie nicken mir: zu Tal, wo leise Menschen wohnen! Dort weil’ ich still: ein Kind, das Himmlisches vermag.

Wie sanft, mein Herr, sind deine goldnen Sternenworte: Und welches Wunder! Frauen hören sie im Schlaf! Ein guter Traum erglimmt im nahen, kleinen Orte: Ein Sohn sogar? Ob Gott dich oft im Dorfe traf?

/ypressen wissen nichts vom Wind: hier ist der Friede! Wär uns ein Ölbaum hold in Sorgsamkeit ergraut ?

Sein Silberflimmern liebt den Mond in meinem Liede: Ich lisple kaum. Er bleibt um mich. So sacht: o Braut!

Verliebte Milde birgt die Seele eingeschleiert.

Du Weiser: Silberbaum. Du tiefste Zuflucht: Weib. Seid sacht in diesem Sang aus Mondstrahlen gefeiert! Verhauche Ölbaum nun. Hier wird mein Lied zum Leib.

Italien, Lavaland, von Meeresblendungen umspiegelt, Vom Ölbaume, des Mondes Lispellied bezittert,

Wann wird dein frommer Aufruhr gottzu vorgewiegelt ? Ich bitte, Herr, daß in den Hütten Geist gewittert!

Der Schlag der Nachtigall durchklagt die Urbsruinen. Zypressen deuten unsern Wuchs: »Den Sternen zul« Der Ölbaum ist als Friedensherold dort erschienen: Bei hoher Sonne lobt sein Mondwort holde Ruh.

Ihr Mondgespenster, Ölbäume auf hellen Wiesen, Ersternte Menschen, nordlichtstarke klar am Tag, Hat Sanftmut mich von dieser Welt zu mir gewiesen? Durchtage ich die Nacht, durch sachten Herzensschlag?

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