Das Nordlicht. Bd. 1-2
Der Lavaball krampft uns magnetische Pole,
Er will sich stark gegen die Erdachse sträuben:
Er schenkt uns die Nordkrone, trachtet zum Wohle Des Lebens, des Liehttages Zwang zu betäuben.
Der Mond doch erwartet den Bruder noch immer!
Er läßt oft die Erde aus Sehnsucht erbeben,
Doch sprengt ihre Wucht nicht den Mutterschlundglimmer, Sie kann bloß die Nordkranz-Erdeuter beleben.
OÖ Mond, dir zu trauen ist dreist und gefährlich!
Du trügst uns vielleicht in den freundlichsten Nächten: Du steinbleiches Bild, ist dein Wohlwollen ehrlich? Du bist uns ein Flugalp von fluchflüchtgen Mächten!
Dein Liehtflimmerschleier ist milchig und traurig: O, will er dereinst alles Leben bedecken?
Die Seelen und Mütter durchwühlst du oft schaurig, Soll alles, sich wieder gebärend, verrecken?
Fast schwach ist im Innern der Lavaglut Toben! Das Glastmeer umklammern granitharte Wände. Die Achse wird sorglich, ganz langsam verschoben: Schon zeitigt das Leben sich Dauerbestände.
Auch streut ja der Nordschein aus goldenem Horne Glutblüten und Küsse auf Gletscher und Meere, Setzt flimmernde Schlangen in sprudelnde Borne Und leuchtet in deiner lebendigsten Lehre!
Jetzt scheinen Gebirgssphinxe Götter voll Güte! Sie tragen Erglastung in eiskalten Falten,
Mir wirds, als ob Gott alles Leben behüte:
Es kann sich nur felsenumschlungen erhalten!