Der Heilige Berg Athos : eine Symphonie. 3
mit Brandfackeln nahen verwahrloste Scharen aus Asien, mißachten die Warten am Strand und ersteigen die Klöster mit Söllern, auf ragendem Wall. Schon lodern rings Boten des Unheils am Athos: Verzweifelter Zeichen in kommender Not, erhobene Lohlinge über dem Dach eines Klosters am Meer. Die Waldwarten wissen die alte Gefahr: bange Warnungserahner umschatten die Mauern, doch sind sie schon hockend von Horden verfolgt. Die Brandschatzung naht: dasMönchsvolk kneift aus, sein Rudel verwimmelt in Grotten: die Steinbrüche purpurt der Klöster zerflatternder Kranz.
Wir langten, ein Abt war bei mir, in Fächern zu Schriften, nach Kundschaft; ich riß sie wie Zungen aus finsterm Gewölb: sie sprachen von Marter. Wir fühlten wie Blut um die Finger, drin stand aufgezeichnet, wie Seefahnder kamen; der Christusbrut fluchend, verwegene Heiden: sie schändeten Greise und Kinder, zündeten Hütten und Turmburgen an. Dann sagte der Abt: „Hier haben die Mönche das Jahr überstanden ; sie waren zu viele im furchtbaren Trutzturm und hungerten furchtbar.
Der heilige Nikolaus half, der Schutzherr des Meeres! Ringsum auf den Gipfeln der Inseln erflehten uns Mönchschaften Sturm. Er kam: und da scheiterten Kapper und Brander; nur wenige Großsegler blieben. Da brachen die grausen Belagerer auf und flohn rasch, die Sonne stand trotzig im Widder, voller Angst vor dem Nachbar in Thrakien, nach Rhodos und Kos. Gewahr noch,“ so fuhr er, am Schauplatz von Qual und Errettung der Darbenden, fort: „wie winzig die Stelle zum Schlafen für unsre Geborgnen im Bollwerkhohl war!“ Wir stiegen durch Brettergefüge zu Betten: beim Leitergekletter, aut Wendelgetrepp,
9" 2