Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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Fehler gut zu machen, und gab dem Regierungspräſidenten, Grafen Sauer, den Auftrag, die Sache auszugleichen. }

Während man ſich Mühe gab, den Kaiſer zu überzeugen, der Herausgeber des politiſchen Siebes ſei nichts weniger als ein Pasquilant , kam dieſer um die Erlaubniß ein, ſich ins Ausland begeben zu dürfen. Er wurde an den Regierungspräſidenten verwieſen, und bei dieſer Gelegenheit war der nämliche Hofrath von Peer, welcher ſich #o bereitwillig zeigte, als der Verfaſſer des Schlendrians in Ungnade gefallen war, gegen ihn ein falſches Zeugniß abzulegen, ſo ausnehmend artig und höflich, weil der Wind von einer andern Seite blies, daß er ihn niht bloß bis an die Thüre ſeines Bureau, ſondern durch das Kanzleizimmer bis auf den Korridor begleitete und ihm das Bureau des Präſidenten durch den Regierungsrath Weiß zeigen ließ. Graf Sauer empfing ihn ſehr freundlich, machte ihm einige Komplimente über ſeine Talente, gab ihm Hoffnung, daß der Monarch wieder gegen ihn gnädig werden könnte, und bot ſich an, ſelbſt mit ihm zum Kaiſer zu gehen; zu welchem Ende