Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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er ihn auf Dienſtag den 28. Februar Mittag zu ſh beſtellte.

An dieſem Tage verfügte ſh der Herausgeber des politiſchen Siebes zum Regierungspräſidenten. „Seine Majeſtät,“ ſagte ihm dieſer, „ſind heute in der Nacht etwas unpäßlichh geworden; kommen Sie Freitag, dann wollen wir zuſammen nach Hof gehen.“ Donnerſtag aber, den 1. März, ſtarb Leopold und mit ihm die glü>lichen Ausſichten dies ſes Mannes. Als er am Freitage zum Grafen Sauer kam, ging ihm der Präſident mit den Worten entgegen: „Ich bedaure Sie recht ſehr, denn Sie haben außerordentlich viel verloren. Ich kann es Ihnen nun geſtehen, daß es Seiner Majeſtät leid war, Sie gekränkt zu haben. Sie erließen deswegen an mich ein eigenes Handbillet, um die Sache zu redreſſiren, und wollten Sie zur Genugthuung im geheimen Kabinete anſtellen. Berufen Sie ſich bei dem jeßigen Monarchen auf mich.“

Daß Leopold ſh von der Unſchuld des Verleumdeten überzeugt hatte, und daß die falſche Anklage nachtheilig für den Denunzianten wurde, ging daraus hervor , daß Hoffmann durch einen eigenhändigen Befehl des Monarchen verboten wurde,