Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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vention und als Folge derſelben der Friede mit der Pforte zu Stande, welcher das Verhältniß beider friegführenden Mächte, eine unbedeutende Grenzberichtigung in Kroatien ausgenommen , auf den nämlichen Fuß, wie vor dem Ausbruch des Krieges, herſtellte. Zwei Verträge, wie man ſie kaum nach verlornen Schlachten hätte unvortheilhafter ſchließen können.

Indeſſen gab es doch Einige, welche die nicht ſehr ehrenvolle reichenbacher Konvention und den eben ſo wenig einträglichen Frieden mit der Pforte billigten; ſie folgerten die Nothwendigkeit beider aus den kritiſchen Zeitumſtänden, und beriefen ſich auf das Zeugniß einſihtsvoller Staatsmänner, die dem Kaiſer Joſeph den Friedensbruch mit der Pferte als den größten politiſchen Fehler, den er je begangen, vorwarfen, da er, um ſeine Neuerungen befeſtigen und die ihretwegen allfällig ausbrechenden Unruhen im Innern ſogleich erſti>en zu können, Frieden von Außen nothwendig gehabt hätte. Drohte alſo der Krieg dem Kaiſer Joſeph chon zu einer Zeit, da noch in allen ſeinen Staaten Ruhe herrſchte, große Gefahren, ſo mußte er für Leopold noch gefährlicher ſein; denn in den