Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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ſich mit ihrem Kinde vor der Uebermacht der Feinde bergen ſollte, ſteifte ſie ſich auf ihr gutes Recht und Gottes Schuß, und griff getroſt zum Schwerte. Ihr Sohn mochte ſ{<, wie weiland Jakob T von England und Schottland, mit welchem Leopold von Deſterreich manche Aehnlichkeit hatte, vor den blanken Schwertern ſcheuen, daß er ſo gutmüthig ſi< entreißen ließ, was eine klügere und muthigere Politik ohne Zweifel behauptet haben würde. Es iſt Thatſache, daß, als der preußiſche Geſandte der Pforte die reichenbacher Konvention bekannt machte, und ihr zugleich die Bedingungen mittheilte , unter welchen der Friede zwiſchen Oeſterreih und der Türkei geſchloſſen werden ſollte, der Divan die Möglichkeit gar nicht glauben wollte, daß Deſterreich bei den großen Vortheilen, die es hatte, zu einem für daſſelbe ſo nachtheiligen Frieden die Hände bieten würde. Was war auh vom Halbmonde für das Kreuz zu fürchten? Belgrad, Orſowa, Widdin, Dubicza, Schabacz, Choczim und mehre andere feſte Plätze befanden ſi< in öſterreichiſcher Gewalt; die Armee des Großveziers war niht nur geſchlagen, ſie war gänzlich zerſtreut; die Moldau und Wallachei