Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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«und verſicherten einander ihre Länder, im Falle die Unterthanen des einen oder des andern Reihes es wagen ſollten, ſ< gegen die alte Ordnung der Dinge zu empören.

Man wollte jedo<h niht eher etwas gegen Frankreich unternehmen, als bis die königliche Familie dur< die Flucht gerettet wäre. Der gute König ließ ſh auh dazu wie zu manchen andern Dingen bereden. Die Flucht war ſto gut eingeleitet, daß man an dem glülihen Ausgange derſelben nicht im geringſten zweifelte. Allein dem König war ein anderes Loos beſchieden; ihm ſollte geſchehen nach den Worten der Schrift: „Der Herr ſtrafet die Miſſethaten der Väter bis in das hundertſte Glied.“ Schon war man eine gute Stre>e von Paris entferni und näherte ſich den kaiſerlichen Niederlanden, an deren Grenzen eine Kavallerieesforte bereit ſtand, die königliche Familie zu empfangen, als ein kleiner Umſtand, an ſh ſonſt der unbedeutendſte, den ganzen Entwurf der Flucht vereitelte und die {önſten Hoffnungen der bei dem Gelingen derſelben intereſſirten Perſonen zerſtörte. Ludwig hatte ein Geſchäft vor, das der größte Monarch der Erde, dem hundert