Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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treibe, eine ernſtlichhere Sprache als bisher zu führen, und wußte es dahin zu bringen, daß Deutſchland in die Falle: ging und die Hände zu einem. Kriege bot, den es für ſeine beleidigten Rechte zu führen glaubte, der aber zur Erreichung von Abſichten unternommen wurde, die Oeſterreich und Preußen allein bekannt waren. — Ohne dieſe Abſichten und bloß der Aufrechthaltung reichsfürſtlicher Hoheitsrehte wegen hätte Oſterreich und — damals — auch Preußen gewiß nicht eine Musketenpatrone verſchoſſen.

Ungeachtet der Krieg gegen Frankreich in den Kabineten von Wien uud Berlin ſchon lange be\{loſſen war, wollte man doch nicht zuerſt die Feindſeligkeiten eröffnen, um den Schein des mik offenbarer Gewalt angegriffenen, niht angreifenden Theiles zu behaupten. Man zögerte um ſo lieber, da ſ{< erſtens von dem heftigen, leicht aufbrauſenden Charakter der franzöſiſchen Nation mit allem Grunde erwarten ließ, daß ſie den Anfang machen werde; zweitens, weil man immer mehr Zeit gewann, au einer Gegenrevolution im Innern zu arbeiten, und drittens, weil man ſich bei erfolgtem Angriffe von Seite Frankreichs vor