Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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den Augen Europa's wegen der Folgen dieſes Krieges für gerechtfertigt hielt.

Troß dieſer fein angelegten Plane, tro der zur Diftatur gebrachten kaiſerlichen Schreiben und der Kriegsdarlehnspatente, in denen deutlich ſtand, daß man der großen, Deutſchlands und Deſterreichs Kräfte beinahe überſteigenden Unterſtüßung zur Führung und Fortſezung des von der franzöſiſchen Nation abgedrungenen Krieges bedürfe , gab es Einige, welche behaupteten, daß die Strôme von Blut, die vergoſſen wurden, die Verheerungen und Grauſamkeiten, durch die ſich dieſer Krieg vor allen Kriegen vieler Jahrhunderte auszeichnete, einzig und allein dem pilnißer Vertrage zuzuſchreiben ſeien — daes doch am Tage lag, daß Frankreich zuerſt den Krieg erklärte.

So nothwendig dem Kaiſer Leopold die Koalition ſchien, um das Uebel einer Revolution von ſeinen und andern Staaten abzuwenden, ſo beſtimmte ihn doch nicht dieſe Urſache allein, ‘derſelben beizutreten, Er hatte noh eine andere geheime Abſicht, welche er durch ſie zu erreichen hoffte. Als im Publikum das Gerücht ging, Deſterreich werde Krieg mit Frankreich baben, wurde