Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

— 279 ſtanden, um ein ſo umfaſſendes Projekt ins Werk zu ſetzen.

Man kann leicht ziemlich genau berechnen, welche Summe allenfalls erforderlich wäre, um alles Getreide niht nux in der Gegend um Wien, denn dadurch allein würde der Zwe> nicht erreicht, ſondern auch in dem ſo nahen Ungarn dergeſtalt aufzukaufen, daß feines nah dieſer Hauptſtadt gebracht werden könnte. Es iſt ſehr zweifelhaft, ob der Hof ſelbſt ſo viel baares Geld beſaß, daß er durch einen ſolchen Aufkauf eine Hungersnoth hätte erzwingen können. Aber ganz ungereimt wird die Beſchuldigung, wenn man mit der Größe derſelben die Kleinheit der Mittel vergleicht, über welche die Beſchuldigten verfügen konnten. Faſt alle Verhafteten waren ohne eigenes Vermögen, Hal allein ausgenommen, welcher durch den Glücfstopf ein Kapital erworben hatte, das man auf achtzig tauſend Gulden ſchäßte. Freilich wäre es auh möglich geweſen, daß ihnen die Propaganda das nôthige Geld vorgeſtre>t hätte — dann aber bleibt es unbegreiflich, warum cinige derjenigen, denen ſo große Summen zu Gebote ſtanden, einen Theil davon nicht dazu anwendeten, ſh ein bequemeres