Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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Der Krieg in Italien wurde die ganze Zeit hindur<h mit abwechſelndem Glücke geführt, ohne daß ſh einer der beiden Theile weſentlicher Vortheile rühmen fonnte. Die kaiſerlichen ODberfeldherren wechſelten ſo oft ab, daß beinahe auf jeden Feldzug ein anderer fam. War die Armee unter einem aufgerieben worden, ſo ſchi>te man eine andere unter einem neuen Generale hin, und ſo ging es fort, bis endlih im Februar 1797 der Erzherzog Karl vom Rheine nah Italien abgerufen wurde, um daſelbſt den Dberbefehl zu übernehmen. Die Franzoſen hatten, ehe Bonaparte zur Armee fam, in Italien nicht feſten Fuß gefaßt. Unter dieſem großen Manne aber erfochten ſie Sieg auf Sieg und entriſſen den Kaiſerlichen in kurzer Zeit die ganze Lombardei. Dies war die Veranlaſſung, warum man den Erzherzog hinſendete ; denn man hoffte, der Beſieger Iourdans werde auch Bonaparte ſchlagen. War es die gewöhnliche Weisheit des wiener Kabinetes , oder war es Plan dex innern heimlichen und öffentlichen Feinde des Erzherzogs, welche den jungen Helden um ſeinen Ruhm beneideten, oder wollte man das