Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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trieb ihn nah einigen Gefechten, in denen die Kaiſerlichen ſtets den Kürzern zogen, dur<h Kärnthen, Krain, Steiermark bis nah Bruck an der Mur vor ſh her, und nöthigte ihn, das Hauptquartier der italieniſchen Armee nah Wien zu verlegen. Allgemein und groß war die Beſtürzung, als man în Wien mit einem Male die Nachricht hörte, Bonaparte — ex, den man noch tief in Italien vermuthete — ſei nur no<h neunzehn Meilen von der Reſidenzſtadt entfernt. Man ſollte glauben, daß dieſe Neuigkeit keine unerwartete war; aber ſie war es, und glich einem Blibſtrahl , der aus unbewölkter, blauer Luft niederfährt und zündet. Wie hätte au<h das Publikum darauf vorbereitet ſein ſollen, da es den Stand der Dinge erſt erfuhr, als die Unmöglichkeit eintrat, ihn länger verbergen zu können? Vom Anfange des Krieges bis zum Ende deſſelben erhielt es auch. nicht einen ausführlichen wahren Bericht über die Vorfälle deſſelben. Nur die Siege der Oeſterreicher wurden ihm mit den unbedeutendſten Details mitgetheilt. Man war, beſonders während der erſten Feldzüge, ſo ſehr darauf bedacht, den erlittenen